Normalenschar und ihre Enveloppe

=Hüllkurve. Es ist die Evolute der Parabel

Prof. Dr. Dörte Haftendorn: Mathematik mit MuPAD 4.0, Juni 06   Update 17.06.07

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Bestimmung der Hüllkurve= Eveloppe der Normalenschar der Normalparabel

f:=x->x^2;

math

Normalenschar, Parameter   t=x0

g:=x-->expand(-1/f'(t)*(x-t)+f(t));

math

Version 1, Bestimmung aus der Extremal-Idee:

An der Stelle x hat diejenige Normale

mit der Hüllkurve einen Punkt gemeinsam, die an der Stelle x den höchsten

(oder kleinsten) Wert hat.

gpunkt:=diff(g(x),t)

math

xh:=solve(gpunkt=0,x)[1]

math

yh:=expand(g(xh))

math

Dieses ist die Parameterdarstellung der Hüllkurve

huell:=plot::Curve2d([xh,yh],t=-2..2)

math

 

plot(huell)

MuPAD graphics

Hüllkurve oder Enveloppe

huell:=plot::Curve2d([xh,yh],t=-4..4):

par:=plot::Function2d(x^2,x=-5..5,

       ViewingBoxYRange=0..10, LineColor=[1,0,0],LineWidth=0.8):

ge:=(plot::Function2d(g(x)|t=k/10,x=-5..0)$ k=1..15):

gel:=(plot::Function2d(g(x)|t=k/10,x=-0..5)$ k=-15..-1):

geani:=(plot::Function2d(g(x)|t=k/10,x=-5..5, k=1..15, LineColor=[1,1,0],LineWidth=0.8)):

gelani:=(plot::Function2d(g(x)|t=k/10,x=-5..5,k=-15..-1, LineColor=[1,0,1],LineWidth=0.8)):

Parabel, Normalenschar und zwei bewegliche Normalen:

plot(huell,par,ge,gel,geani,gelani,ViewingBox=[-5..5,0..6], Scaling=Constrained)

MuPAD graphics

image

Mittelpunkte der Krümmungkeise, siehe Datei: Evolute der Parabel

m:=x->4*t^3;

n:=x->1/2+3*t^2;

math

math

Das ist die Parameterdarstellung der Evolute. Einzeichnung

evo:=plot::Curve2d([m(t),n(t)],t=-2..2,LineStyle=Dashed, LineColor=[0,0,0], LineWidth=1.5):

plot(huell,par,ge,gel,geani,gelani,evo, ViewingBox=[-5..5,0..6], Scaling=Constrained)

MuPAD graphics

image

Man sieht, dass die Hüllkurve (Enveloppe)  der Nomalenschar übereinstimmt mit der

Evolute der Parabel, der Kurve ihrer Krümmungskreismittelpunkte.

Version 2 Bestimmung der Hüllkurve aus der Schnittidee:

Es werden die Normalen zu t und zu k zum Schnitt gebracht. Dann lässt man

k gegen t streben und der Mittelpunkt des Krümmungskreises muss sich ergeben.

gk:=g(x)|t=k

math

 

xs:=solve (g(x)=gk,x)[1][1]

math

 

limit(xs,k=t)

math

Das ist xh, wie oben, weiter wie oben.

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Version 3 Bestimmung der Hüllkurve aus Idee der Schar als

Raumfläche:

Die erzeugende Kurvenschar, hier die Normalenschar, kann aufgefasst werden als eine

Raumfläche  z=g(x,t). Die Hüllkurve besteht  nur aus Punkten, die auch Punkte der Schar

sind. Also liegt die Hüllkurve auf dieser Raumfläche und jeder ihrer Punkte muss deren Gleichung erfüllen.

Außerdem muss sie in jedem ihrer Punkte eine waagerechte Tangente in t-Richtung haben.

Für benachbarte t müssen (in obigem Beispiel) nur höher gelegene Punkte der Raumfläche ergeben können.

Ausführliche 3d-Darstellung in der anderen Datei Normalenschar-Parabel-3d. Man sollte aber

zuerst diese Phänomen beim "rutschenden Geodreieck" betrachtet haben, dort ist die Raumfläche

einfacher zu überblicken.

Da eine Parameterdarstellung der Hüllkurve gesucht ist, also x=xh(t), y=yh(t), müssen diese

Koordinaten ebenso wie deren partielle Ableitungen die Normalengleichung und deren

Ableitung erfüllen.

image

Allgemein kann man die Kurvenschar, die die Hüllkurve erzeugt, schreiben als

F(x,t,y)=0 . Die Hüllkurve [x(t), y(t)] muss diese Gleichung erfüllen und deren

partielle Ableitung nach t.

image