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Stochastik Leitseite URL haftendorn.uni-lueneburg.de/mathe-lehramt/stochastik/stochastik.htm       © Prof. Dr. Dörte Haftendorn
Markow-Ketten mit zwei Zuständen
Stochastik mit MuPAD,
Prof. Dr. Dörte Haftendorn 15.11.04 Version vom 15.11.04
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Zwei Zustände:
ja, die Handwerker sind heute da
nein: die Handwerker sind heute nicht da
Die Prozentsätze geben an, mit welcher Wahrscheinlichkeit morgen der
betreffende Zustand eintritt.
Also: Wenn heute Handwerker da sind, sind sie mit 70% Wahrscheinlichkeit
auch morgen da, mit 30 % W. aber nicht.
Wenn sie heute nicht da sind, dann sind sie mit 90% W. morgen auch nicht da,
nur mit 10% W. kommen sie morgen.

Dieser Zusammenhang wird durch die Übergangsmatrix beschrieben:
   

A heißt "stochastische Matrix".
Die Zeilensummen stochastischer Matrizen müssen 1 sein.
Entsprechend gibt es auch "Zustandsvektoren" als stochastische Vektoren.
Sie sind Zeilenvektoren mit Zeilensumme 1.
(0.6 0.4) bedeutet dann, dass heute mit 60% Wahrscheinlichkeit Handwerker
da sind, mit 40% nicht. Es ist die Verteilung der Zustände heute.
Wie sieht dann die Verteilung der Zustände morgen aus?
   

Es wird günstigerweise ein Vektor v als Funktion von x und y definiert.
   

Zur Beantwortung der Frage muss man v mit A multiplizieren:
   

Morgen ist dann die Verteilung der Zustände 46% für ja, 54% für nein.
   

Dies ist die Verteilung übermorgen.
   

Dieses in den folgenden Tagen. Nun betrachten wir Wochen:
   

Da scheint sich ja eine stabile Verteilung zu bilden. Wie versuchen:
   

Das heißt: auf Dauer werden 25% der Tage Handwerker da sein, 75% der Tage nicht.
Der Vektor (0.25, 0.75) ist ein Eigenvektor der Matrix A. Wenn man ihn mit A multipliziert,
kommt er selbst wieder heraus.
Allgemein heißt ein Vektor v Eigenvektor zum Eigenwert k, wenn gilt v*A=k*v.
Der obige Vektor ist also Eigenvektor zum Eigenwert k=1.
Eigenwerte und Eigenvektoren kann man "von Hand" oder mit CAS bestimmen.
Eigenwerte "von Hand" siehe ganz unten.
Erst mit CAS, hier mit MuPAD:
   

1 ist also tatsächlich ein Eigenwert.
Der zugehörige Eigenvektor erfüllt:
   

   

Das war mit Abschreiben. Automatisch:
   

Da ist als die stabile Zustandsverteilung herausgekommen.
   

   

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Allgemeine Betrachtungen:
   

   

Alle stochastischen 2x2-Matrizen haben den Eigenwert 1.

Das Eigenvektorkonzept ist für Spaltenvektoren von rechts konzipiert.
Darum kippen wir die Matrix und das Ergebnis.
   

   

Eigenvektoren sind beliebig skalierbar. Mit Faktor 3/4 ergibt sich
(1/4 , 3/4) als stochastischer Eigenvektor zum Eigenwert 1.
Der andere Eigenvektor ist in diesem Thema nicht deutbar.
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Allgemein
   

   

   

Stabile Verteilung ist also allgemein:
   

   

Nachrechnen als Probe
   

   

   

   
   

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Potenzen von A
   

   

   

   

   

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Allgemein Potenzen von A
   

   

   

Tatsächlich konvergiert die Folge A^n gegen die Matrix,
die aus der stabilen Verteilung als zwei Zeilenvektoren gebildet wird. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------
Eigenwerte "von Hand":
v*A=k*v soll gelten, k heißt dann Eigenwert.
Also muss v*A-k*v=0 sein. Damit man v ausklammern kann, muss man die
Einheitsmatrix EE zuhilfe nehmen.
v*(A-k*E)=0 . Dies ist eine Vektorgleichung, bei der der Nullvektor herauskommen soll,
man sagt auch: es ist ein homogenes Gleichungssystem.
Nichttriviale Lösungen kommen aber nur dann zustande, wenn die Determinante
der Matrix A-k*EE =0 ist.
   

   

Bei 2x2-Matrizen ist die Determinate die Differenz aus den Diagonal-Produkten.
   

   

   

   

   

Die Nullstellen des Charakteristischen Polynoms sind die Eigenwerte.
   

   

[Stochastik] [MuPAD] Inhalt und Webbetreuung ©Prof. Dr. Dörte Haftendorn  Nov. 2004, update 16. November 2004
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