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Johanneum Lüneburg |
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Informationssystem |
Fächer
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Informatik
- 1972
- Gemessen an der jungen Geschichte der Informatik kann man
eigentlich kaum von Tradition reden. Dennoch hatte das Johanneum
schon sehr früh einen damals "sündhaft" teuren
HP-Rechner. Ein- und Ausgabe erfolgten auf einem schmalen
Papierstreifen, wie er heute noch bei Kassen üblich ist. Man
konnte wenigstens schon auf eine Tastatur tippen, um dem Rechner
Zeichen zu übergeben. Sichtkontrolle erfolgte nur über
ein dreizeiliges Display, das die Werte von x, y und z anzeigte,
und über den Papierstreifen. Beim Programmieren mußte
man die wenigen Speicher stets direkt ansprechen und deren Belegung
auch dauernd "im Kopf" haben. Als Hilfe hatte ein engagierter
Lehrer ein Musterblatt verfaßt, auf dem man Schritt für
Schritt alle Speicherbelegungen und die Befehle notierte. Eine
graphische Ausgabe gab es nicht.
- 1976
- Der Preis für Taschenrechner ist in drei Jahren von 1000
(Tausend!!) DM auf 80 DM gefallen. Am Johanneum wird ab der 9.
Klasse (später ab Kl. 7) der Taschenrechner eingeführt.
Das Rechnen mit Hilfe der Logarithmentafel wird nicht mehr
gelehrt.
- 1977
- Die ersten programmierbaren Taschenrechner kommen auf. Bald
haben mehrere Lehrer ein solches "Wunderding" und erkunden die
ungeahnten Möglichkeiten. Am Johanneum wird eine freie
Arbeitsgruppe etabliert, in der sich die interessierten
Mathematiklehrer der hiesigen Gymnasien über neue
Unterrichtsideen angesichts der Möglichkeiten der
Taschenrechner austauschen.
- 1979
- Es gibt den APPLE, einen Computer mit BILDSCHIRM. Das hatten
die Lehrer, die in ihrem Studium allenfalls Großrechner mit
Lochkartenstapeln gefüttert hatten, noch nie gesehen.
Weitblickende Stimmen reden vom "Computer in Wohnzimmer", was noch
nicht so recht vorstellbar ist. Die Entwicklung aber geht so
schnell, dass man mit Prognosen vorsichtig wird. Der Kollege
Baumann engagiert sich frühzeitig und sorgt nach und nach
für die Anschaffung von Apple-Computern für das
Johanneum, z.T. aus seiner eigenen Tasche.
- 1983
- Drei weitere Kollegen des Johanneums machen "nebenher" eine
zweijährige Zusatzausbildung in Informatik, die Kollege
Baumann leitet.
- 1985
- Noch zwei Kollegen machen diese Ausbildung und es findet der
erste Informatikkurs statt. Seitdem ist das Johanneum
berechtigt, in Informatik das Abitur abzunehmen.
Jahrgang |
Std/Wo |
Themen |
Sprache |
11, Alter 16 J. |
2 |
Anwendersoftware, Grundlagen des
Programmierens |
Pascal |
12, 1.Halbjahr |
3 |
Internet und Kommunikation |
HTML |
12, 2.Halbjahr |
3 |
Objektorientiertes Programmieren |
Java |
13, 1.Halbjahr |
3 |
Theoretische Informatik: Automaten, Formale
Sprachen, SGML... |
Logo |
13, 2. Halbjahr |
3 |
Thema nach Wunsch des Kurses |
frei |
- Pascal
- Wir halten die Sprache Pascal weiterhin für eine gute Grundlage, allerdings ist ihre Bedeutung im Laufe der Jahre zurückgegangen. Es finden sich an einer Schule unserer
Größe nicht genügend Schüler, die an anspruchsvollen Vertiefungen interessiert sind. Es ist auch durchaus fraglich, ob nicht andere Themen der Informatik in einer allgemeinbildenden Schule wichtiger sind.
- Logo
- Logo ist eine Interpretersprache, d.h. einzelne Befehle lassen sich direkt, ohne Programm "drumherum", ausführen und testen. Im deutschen Logo sind die Befehle unmittelbar verständlich und regen sofort zur eigenen freien Erfindung an.
Wir haben die Schulversion WinLogo von Otte / Dümmlers Verlag. Das Textfenster, die Graphikseite, die Lernseite und die Bisher-gelernt-Seite läßt sich sehr gut hantieren und erlauben eine gute Übersicht.
Wir haben reichhaltige Erfahrungen in Graphik, Rekursion und Fraktalen.
Zur Zeit setzen wir zum ersten Mal Logo in der theoretischen Informatik ein. Es zeigt sich, dass sich die endlichen Automaten und Parser für formale Sprachen direkt
nachbauen lassen, so dass das eigentliche Unterrichtsthema nicht durch Programmierschwierigkeiten verdeckt wird.
- Prolog
- Schon über einige Jahre hin arbeiten wir mit Prolog. Es ist eine logik-orientierte Sprache, die eine ganz andere Art der Programmkonstruktion erfordert und damit auch erweiterte Einsichten ermöglicht. Prolog ist insbesondere für Expertensysteme und Erkundungen des Problemfeldes "Künstliche Intelligenz" geeignet. Wir haben eine Version "FixProlog", die einen am Turbo-Pascal-Editor angelehnten Editor besitzt und damit den Umgang erleichtert.
- Hypertext-Sprachen
- Internetseiten werden in HTML geschrieben (Hypertext-Markup-Language). "Markup" ist eigentlich das englische Wort aus dem Druckerhandwerk für
"Markierungen für das Layout". Mit "Hypertext" bezeichnet man einen Text, der aktivierbare Verweise auf andere Texte und auf Bilder enthält.
Die Zukunft von HTML wird etwas anders aussehen als die bisherige Entwicklung. Es wird eine neue Sprache Namens xHTML geben.
- SGML
- heißt Standard Generalized Markup Language. Es ist eine Metasprache zur Beschreibung von Dokumenten. In SGML kann die Struktur eines Textes beschrieben werden. Dazu werden, ähnlich wie in HTML, das als "Ableger" von SGML auffassbar ist, Markierungen gesetzt, die z.B. eine Kapitelüberschrift als solche kennzeichnen. In welchem Layout dann beim Druck des Dokumentes die Kapitelüberschriften erscheinen, wird nicht von SGML festgelegt. Dadurch wird SGML systemunabhängig. Seit 1986 ist SGML ein ISO-Standard, der den weltweiten Austausch von Dokumenten unterstützt. Daher hat sich SGML bei technischen
Anleitungen (z.B. Flugzeughandbüchern usw. ), die auf der ganzen Welt lesbar und leicht in andere Sprachen und Schriften übersetzbar sein müssen, durchgesetzt.
Typische Teile von SGML, als formale Sprache aufgefasst, haben daher durchaus einen sinnvollen Platz im Unterricht zur theoretischen Informatik.
Später sollen hier zu diesem ungewöhnlichen Thema noch weitere Hilfen gegeben werden.
- Java
- Java ist eine Programmiersprache, mit der man Systemunabhängige Programme schreiben kann. Ein Java-Programm - Klasse genannt - läuft also nicht nur unter Windows, sondern auch unter LINUX, BeOS und sogar auf einem Mac! Dies funktioniert mit Hilfe einer virtuellen Maschine (VM), die die Java-Befehle in Maschienencode für das entsprechende Betriebssystem übersetzt. Dieser Vorgang dauert leider relativ lange, so das Java-Programme oft langsamer arbeiten. Auch ist dies der Grund, weshalb Java-Programme nicht unter DOS oder Windows 3.x laufen.
Es gibt zwei Arten von Java-Programmen: die eigenständigen Pogramme und die visuellen Applets, die wir alle aus dem Internet kennen.
Java ist eine streng objektorientierte Sprache, mit einer an C oder C++ angelehnten Syntax.
Sie können hier etliche Programme zu den
Themen Chaos und
Fraktale, Mathematik, Geometrie, Zelluläre Automaten aus der
Werkstatt von Dr. Dörte Haftendorn herunterladen.
Web: Kai Lahmann Datum: Februar 99. Letzte Änderung am
22. März 2003
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