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Wegfraktale Lindenmayer-Systeme |
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Java-Applets: Zusehen, wie die Stufen der Fraktale nacheinander entstehen
Grundprinzip
- Initiator ist meist ein gerader Strich, allgemein ein
Linienelement.
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Der Generator ist aufgebaut mit den Linienelementen des
Initiators. Der Generator klärt, durch was der Initiator ersetzt werden soll. Am
einfachsten geht es, wenn man den Generator aus geraden gleichlangen Stücken
zusammensetzt.
- Regel:
- Jedes Linienelement (zunächst des Generators,dann in jeder Stufe) wird durch den
verkleinerten Generator ersetzt. Das wird stets wiederholt.
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So entsteht stufenweise ein immer vielfältiger verzweigtes Bild. Dabei werden die
kleinsten geraden Zweiglein immer kleiner. Bei diesem Zweig ist der Verkleinerungsfaktor
1/3. Dadurch gelangt man recht bald an die Grenzen der Darstellbarkeit. Das mathematische
Fraktal ist die Grenzfigur dieses Prozesses. Man kann das Fraktal denken, sehen
kann immer nur Vorstufen.
Stets wird beim Zeichnen ein Weg durchlaufen, deshalb habe ich diese Fraktale Wegfraktale
genannt. In der einschlägigen Literatur wird meist nur "klassische Fraktale"
(weil es sie schon länger gibt) gesagt, oder sie bekommen den Namen L-Systeme,
nach Lindenmayer. Auch den Namen Graphtale habe ich schon gelesen.
Es sind vielfältige Variationen dieses Prinzips möglich, z.B. können zwei Generatoren
im Wechsel oder in zufälliger Wahl wirken. Es könnten auch nur ein Teil des
Linienelementes ersetzt werden u.v.m.
Der Kreativität werden (fast) keine Grenzen gesetzt.
Realisierung von Hand: Zumindest bei
einigen im Karopapier realisierbaren Generatoren kann man drei bis vier Schritte ganz
brauchbar zeichnen. Sicher sind solche Fraktale der erste Schritt im Unterricht.
Realisierung mit rekursiven Prozeduren, z.B. in LOGO
Zweig in mswLOGO Ziel Speichern unter.... öffnen mit mswLOGO Mehr zu mswLOGO
PR zweig :n :a
lokal "x" lokal "y" vi
wenn :n=0 dann vw :a rückkehr
zweig :n-1 :a /3 re :wi
setze "x" xko setze "y" yko
zweig :n-1 :a /3 sprung :x :y li :wi
zweig :n-1 :a /3 li :wi
setze "x" xko setze "y" yko
zweig :n-1 :a /3 sprung :x :y re :wi
zweig :n-1 :a /3
ENDE
vw :a weist den "Igel" an, a Pixel vorwärts zu laufen. re :wi und li :wi
sind Drehungen der Blickrichtung um die Gradzahl :wi. Im Befehl setze werden die
momentanen Koordinaten gemerkt und bei sprung wieder angesprungen. Damit werden die
Verzweigungsknoten realisiert. In der Arbeit mit LOGO habe ich einige Erfahrung. In diesem
Thema ist LOGO außerordentlich geeignet.
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Realisierung mit rekursiven
Turtlegraphik-Prozeduren in Pascal
Eigentlich gibt es keine Turtlegraphik mehr in Pascal. Gerade wegen dieses Themas habe ich
aber eine turtle-Unit geschrieben, die die mit der alten (Version kleiner 4) Pascalsyntax,
die an das engliche LOGO angelehnt war, wieder verfügbar macht. Sie können diese und
dasProgramm zweig.pas
und zweig.exe © Ha94herunterladen.
Beachten
Sie unbedingt die Hinweise zum
Laden meiner Pascalprogramme. Mit dem Programm zweig kann man etwa 20 Fraktale in
jeder sinnvollen Stufe zeichnen.
Realisierung mit Lindenmayer-Systemen Ursprünglich wurden die
L-Systeme 1968 von dem Biologen Aristid Lindenmayer zur Beschreibung des Pflanzenwachstums
entwickelt.
Aus einem Axiom und einer oder mehreren Ersetzungsregeln wird zuerst entsprechend
der gewählten Stufe ein langes Wort gebildet. Dessen Buchstaben werden dann einzeln
gelesen und in Turtlegraphik-Befehle umgesetzt. Dabei steht F z.B: für fd(a), + für
lt(b) , - für rt(b) bei einer Realsierung in Pascal, b.z.w. F z.B: für vw :a, + für li
:b, - für re :b bei einer Realsierung in deutschem LOGO. In englischem LOGO steht fd
statt vw, lt statt li und rt statt re. Die Klammern markieren die "Knoten", an
denen die Zweige beginnen.
Mit diesem Prinzip sind auch die obigen JAVA-Applets erzeugt. Weiteres
in der Galerie der Wegfraktale.
Zweig-Fraktal
- Das Axiom F (Stufe 0).
- Die Ersetzungregel für F ist F ( + F ) - F ( - F ) + F (Stufe 1).
- In Stufe 2 ist dann F ( + F ) - F ( - F ) + F ( + F ( + F ) - F ( - F ) + F ) - F ( + F
) - F ( - F ) + F ( - F ( + F ) - F ( - F ) + F ) + F ( + F ) - F ( - F ) + F entstanden.
- Für Stufe 3 ist wieder jedes F mit der Ersetzungsregel zu ersetzen, u.s.w. .
- Wegfraktale mit Lindenmayersystem
- Die Länge der Lindenmayerworte wächst immens schnell, hier etwa exponentiell mit Basis
5. Das bringt progammiertechnische Probleme, die ich aber in dem Programm linde.pas bzw. linde.exe ©
Ha94 gelöst habe.
- Beachten Sie unbedingt die Hinweise zum Laden meiner
Pascalprogramme. Mit dem Programm linde kann man ohne Programmierkenntnisse Fraktale in
jeder sinnvollen Stufe zeichnen, kreativ Regeln variieren oder erfinden und schöne
Kreationen speichern und laden.